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Duchamp-Forschungszentrum

Stipendium / Grant

Das Staatliche Museum Schwerin (Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern) besitzt mit 91 Werken eine der bedeutendsten Duchamp-Sammlungen Europas. Um diesen Sammlungskomplex international zu vernetzen und neue, interdisziplinäre Forschungsprojekte realisieren zu können, gründete das Museum 2009 ein eigenes Duchamp-Forschungszentrum.

Insbesondere junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Fachdisziplinen Kunstgeschichte, Film- und Medienwissenschaft, Musikwissenschaft, Philosophie und angrenzenden Disziplinen werden aufgefordert, sich mit dem Werk Marcel Duchamps, dessen Rezeption sowie dem entsprechenden gesellschaftlich-künstlerischen Kontext auseinanderzusetzen. Ziel ist es, im Rahmen des – hiermit bereits zum sechsten Mal ausgeschriebenen – Stipendiums ein eigenes Forschungsvorhaben umzusetzen. Ein Bezug zum Sammlungsbestand des Schweriner Museums wird erwartet.

Stipendienleistungen

Höhe des Stipendiums: monatlich 500 Euro
Dauer des Stipendiums: 1 Jahr (1.1.2023 – 31.12.2023)
Bewerbung bis zum 30. November 2022

Alle Informationen zur Ausschreibung können Sie hier einsehen.


The Staatliches Museum Schwerin (Staatliche Schlösser, Gärten und Kunstsammlungen Mecklenburg-Vorpommern) has in its holdings 91 works by Marcel Duchamp and thus one of the largest Duchamp collections in Europe. In 2009, the museum founded its own Duchamp Research Centre as a way of networking this collection complex internationally and realizing new interdisciplinary research projects.

In particular young scholars from the disciplines of art history, film and media studies, musicology, philosophy, and neighbouring fields are invited to explore the oeuvre of Marcel Duchamp, its reception, and the respective societal-artistic context. The aim is the realization of a research project by the recipient within the framework of the grant hereby announced for the sixth time. A connection to the holdings of the Schwerin museum is expected.

Grant benefits

Monthly allowance: 500 euros
Grant duration: 1 year (1 Jan. 2023 – 31 Dec. 2023)
Application by 30 November 2022

All information about the call for applications can be found here.

 

 

Unsere ehemaligen Stipendiatinnen und Stipendiaten


Jill O'Connor (Stipendiatin 2017)

Das fünfte Duchamp-Forschungsstipendium erhält die US-Amerikanerin Jill O’Connor. Sie forscht unter dem Titel Closing the Infra-thin Gap Between Marcel Duchamp’s The Bride Stripped Bare by Her Bachelors, Even and Étant donnés und beschäftigt sich mit den beiden wohl bedeutendsten wie kryptischsten Werken Marcel Duchamps. Ihre Hypothese lautet, dass seine späte Installation Étant donnés: 1° la chute d'eau / 2° le gaz d'éclairage, an der er in den Jahren von 1946 bis 1966 im Verborgenen gearbeitet hat, als Fortsetzung seines unvollendet belassenen Glasbildes La Mariée Mise à Nu par ses Célibataires, même, genannt das ‚Große Glas‘ (1915–1923), zu sehen ist.


Francesco Miroglio
(Stipendiat 2015)

Francesco Miroglio ist Promotionsstudent in den Fächern Kunstgeschichte und Kulturelles Erbe an der Universität Genua. In seiner Master-Arbeit untersuchte er ausgiebig Marcel Duchamps Erzeugnisse im Bereich des Grafik Designs, wie Zeitschriften, Titelseiten von Ausstellungskatalogen, Poster und Bucheinbände.
Das Ziel von Francescos Miroglios Forschungsprojekt ist es, den Einfluss von Raymond Roussels Theaterstück Impressions d´Afrique auf die komplexe Ikonografie des großen Glases aufzudecken und zu diskutieren

Sarah Archino (Stipendiatin 2014)

Das dritte Duchamp-Forschungsstipendium wurde an die amerikanische Kunsthistorikerin Dr. Sarah Archino vergeben. Im Rahmen des Stipendiums erforscht Dr. Archino Duchamps publizistische Tätigkeit und seine Arbeit mit der Presse. Der Fokus ihrer Forschung liegt dabei vor allem auf Duchamps Rolle als Subjekt des medialen Interesses und seine Manipulation der Öffentlichkeit mittels der Medien.

Katharina Neuburger (Stipendiatin 2013)

Katharina Neuburger studierte bis 2008 an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe Kunstwissenschaft und Medientheorie, sowie am Bard College New York Curatorial Studies. Im Rahmen ihrer Forschungstätigkeit hat sie in Boston gelehrt.
Seit 2009 promoviert sie in Köln bei Prof. Ursula Frohne über die Ausstellungspraxis in den USA: Die Moderne Erfahrung. Studie zu Ausstellungen Amerikanischer Malerei 1876–1931. In ihrer Dissertation widmet sie sich mithilfe des Stipendiums einem bisher noch wenig erforschten Thema und untersucht Marcel Duchamps Einfluss auf die amerikanische Ausstellungspraxis in der Zeit von 1913-1918. Die Ergebnisse sind in Lecture Notes No. 1: Katharina Neuburger: Marcel Duchamp, New York und das Readymade veröffentlicht.

Sarah Kolb (Stipendiatin 2011)

Die Wiener Philosophin, Kunsthistorikerin und Kuratorin Sarah Kolb ist die erste Stipendiatin am Duchamp-Forschungszentrum. Ihre Dissertation zum Thema Das schöpferische Denken: Bergson, Duchamp und die Erfindung der Gegenwart entsteht an der Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Prof. Dr. Sabeth Buchmann. Außerdem unterrichtet Sarah Kolb am Institut für bildende Kunst und Kulturwissenschaften der Universität Linz. In ihrer Arbeit setzt sie die Philosophie Henri Bergsons und die Kunst Marcel Duchamps in einen Diskurs. Die Ergebnisse sind Lecture Notes No. 2: Sarah Kolb: Malerei im Dienste der Metaphysik. Marcel Duchamp und das Echo des Bergsonismus veröffentlicht.