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21.11.2019

18:00 Uhr - 20:00 Uhr

Rendezvous

Der Blick nach Frankreich gerichtet: Carl Malchin, die Pariser Salons und die Künstler von Barbizon

Ein kleines, unscheinbares, 1878 datiertes Skizzenbuch Carl Malchins, das dem Museum 1992 geschenkt wurde, ist in einer Vitrine der aktuellen Ausstellung zu sehen.

Es enthält u.a. 14 Zeichnungen nach Gemälden seiner Zeitgenossen sowie nach niederländischen Alten Meistern, die ein einmaliger Beleg für Malchins Wissen über die Entwicklung der modernen europäischen Landschaftsmalerei und ihrer Inspirationsquellen sind. Die Hälfte der dargestellten Künstler sind Franzosen: neben dem Sohn Charles-François Daubignys, Karl, befinden sich Charles Gosselin, Henri Zuber, Alexandre Defaux, Amédée Rosier, Alexandre Ségé und sogar die belgische Malerin Marie Henrotin-Collart, in seinem Skizzenbuch wieder.

Die Skizzen Malchins konnten den originalen Gemälden zugeordnet werden. In diesem Zusammenhang gibt es dennoch viele offene Fragen: Warum hat der Maler ein so besonderes Interesse für diese Gemälde entwickelt? In welcher Form lagen ihm die Reproduktionen, wenn nicht sogar die Originale, vor? Welche Spuren haben diese Einflüsse in seinem Werk hinterlassen?

Diese Untersuchung führt uns von der Ausbildung Malchins an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar, über die Mondänität der Pariser Salons, bis hin zur Pariser Weltausstellung 1878.

Neben seiner künstlerischen Orientierung an der Landschaftsmalerei aus Barbizon werden in dem Vortrag die konkrete Beziehung Malchins mit dem internationalen Kunsthandel sowie die wirtschaftlichen Aspekte seiner Tätigkeit als Maler betrachtet und einige Entdeckungen vorgestellt.

Der Eintritt kostet 3 Euro.