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Käthe Kollwitz

Selbstbildnis Kaethe Kollwitz 1912, Radierung und Druckverfahren, Fotograf Detlef-Klose, SSGK M-V

Käthe Kollwitz

in den Schweriner Sammlungen

Das Kupferstichkabinett der SSGK M-V verfügt über einen umfangreichen Bestand mit Werken der gegen den Wahnsinn des Krieges und für die Menschlichkeit kämpfenden Künstlerin Käthe Kollwitz.

Zur Sammlung zählen u. a. auch die Holzschnittfolge Krieg, welche die Künstlerin nach dem Ersten Weltkrieg schuf, und das berühmte Plakat Nie wieder Krieg!

Aus der Perspektive der Betroffenen schildert sie das Grauen des Krieges und den Tod von geliebten Menschen. Käthe Kollwitz verliert ihren Sohn Peter im Ersten und ihren Enkel im Zweiten Weltkrieg. Immer wieder verleiht sie ihrem und dem Schmerz der vom Krieg Betroffenen in ergreifenden Bildern einen unvergesslichen Ausdruck.

Die berührenden Grafiken sprechen von Trauer, Verlust und unendlichem Leid. Die Kraft einer reduzierten Formensprache und das tiefe Mitgefühl für die Opfer beeindrucken uns Betrachter*innen bis heute.

In Anbetracht der grauenvollen Kriege in Israel und der Ukraine haben die Grafiken von Käthe Kollwitz nichts von ihrer Aktualität verloren.

 

 

Virtuelle Ausstellung Kunst gegen den Krieg

Folge: Krieg
Blatt 7: Das Volk 1922/23
Holzschnitt

Ich habe immer versucht, den Krieg zu gestalten. Ich konnte es nie fassen. Jetzt endlich habe ich eine Folge von Holzschnitten fertiggebracht, die einigermaßen das sagen, was ich sagen wollte. Es sind sieben Blätter, diese Blätter sollen allen Menschen sagen: So war es – das haben wir alle getragen durch diese unaussprechlich schweren Jahre. (Aus einem Brief vom 25.10.1922 an den Schriftsteller Romain Rolland)

Folge: Krieg
Blatt 2: Die Freiwilligen 1922/23
Holzschnitt

Folge: Krieg
Blatt 3: Die Eltern, III. Fassung 1923
Holzschnitt

Folge: Krieg
Blatt 6: Die Mütter 1922/23
Holzschnitt

Folge: Krieg
Blatt 1: Das Opfer 1922/23
Holzschnitt

Folge: Krieg
Blatt 4: Die Witwe I 1922/23
Holzschnitt

Folge: Krieg
Blatt 5: Die Witwe II 1922/23
Holzschnitt

Die Überlebenden 1923
(Ohne Plakateindruck: „Die Überlebenden, Krieg dem Kriege! Antikriegstag am 21. September 1924“)
Lithographie

Wir haben unsere Kinder nicht zum Kriege geboren. – Aber die Amsterdamer Leute wollen durchaus einen Entwurf haben, der die Überlebenden zeigt, und so will ich es denn auch jetzt machen. Eltern, Witwen, Blinde, um sie herum Kinder mit ihren angstvoll fragenden, ratlosen Augen und den blassen Gesichtern.“
Notiz aus einem Brief an Beate Bonus-Jeep, März 1923

„Nie wieder Krieg!“ 1924
Lithographie

Im Auftrag der SPD entstand 1924 das Plakat „Nie wieder Krieg!“ für den „Mitteldeutschen Jugendtag“ in Leipzig. Bereits im August nahm Käthe Kollwitz an einer Antikriegsdemonstration teil: „Nie wieder Krieg!“ (Tagebucheintrag von Anfang August 1920)

Am Totenfest waren Karl und ich zusammen in der Reichstagsfeier für die Weltkriegsgefallenen. In solchen Augenblicken, wenn ich mich mitarbeiten weiß in einer internationalen Gemeinschaft gegen den Krieg, hab ich ein warmes durchströmtes und befriedigtes Gefühl. (…) Jeder arbeitet wie er kann. Ich bin einverstanden damit, daß meine Kunst Zwecke hat. Ich will wirken in dieser Zeit, in der die Menschen so ratlos und hilfsbedürftig sind.
(Tagebucheintrag vom 4. Dezember 1922)

Verbrüderung 1924
Lithographie